Pulau Tioman

Mit dem Zug geht es über ein paar Zwischenstopps zum Busbahnhof und dann weiter zur Ostseite von Malaysia und schließlich zur Insel Tioman. Auf der Busfahrt denke ich darüber nach, dass Lukas jetzt schon zuhause ist, auf der einen Seite ist es Schade das unsere Zusammenreise so früh endete, auf der anderen Seite hat es mich noch mehr motiviert und so begebe ich mich mit den besten Aussichten in Richtung Insel. In Mersing angekommen sah ich das die letzte Fähre gerade den Hafen verließ, also, Stopover in Mersing. Ich checkte in einem Hostel am Hafen ein und bezog mein 12-Bett Zimmer welches ich jedoch alleine bewohnte. Nach einer kleinen Unterhaltung mit dem Besitzer Tam ging ich raus um mir die kleine Hafenstadt anzusehen. Alles war sehr entspannt und kostete nur noch halb so viel wie auf der Westseite. Also gönnte ich mir ein ausgiebiges Seafoot Menü und bekam einen neuen Haarschnitt. Den Abend verbrachte ich dann mit Tam auf unserer Terrasse, nach ein paar Stunden verriet er mir dann noch ein paar Geheimtipps über die Insel.

Pünktlich ging es dann am nächsten Morgen zum zwei Stunden entfernten Ziel. Die Fähre hielt an fünf verschiedenen Häfen da die meisten Strände nicht mit Straßen verbunden sind. Ich stieg am 4ten Halt aus, welches gleichzeitig das Zentrum ist. Kurz bevor wir den Hafen erreichten sah ich einen kleinen schönen Strand an dem ich den restlichen Tag meine Zeit verbrachte.

Am nächsten Tag wollte ich mit einem gemieteten Roller die anliegenden Strände erkunden. Auf der Suche nach einem geeigneten Rollerverleih wurde mir von jedem gesagt, dass man mit dem Roller nicht auf die andere Seite fahren kann und dies Verboten sei. Ich mietete mir einen mechanischen Roller um den Kickdown selber zu bestimmen und fuhr zu den benachbarten Stränden. Nach zwei Stunden hatte ich jedoch alles gesehen... also gab es nur noch eine Option, die andere Seite! Die Straße hatte eine Steigung von 45 Grad und mehr, und ich musste alles aus dem Roller rausholen, schaffte es jedoch. Die Straße war sehr anstrengend zu befahren aber die schönste auf der ich bisher fuhr. Auf der anderen Seite erschloss sich das selbe Bild, wunderschöne Strände, ein unglaublicher Jungle und Wasser das so blau ist als hätte jemand einen Eimer Farbe hineingekippt. Die Insel wird auch bezeichnet als die Malediven von Malaysia, jedoch ist es schöner hier, denn es ist eine Tax- Free Insel und alles ist enorm Günstig. Aufgrund all dessen landet der Ort direkt in meine Top 3!

Am Abend lernte ich meine neue Nachbarin Silvia aus den Niederlanden kennen.

Wir beschlossen am nächsten Tag einer Schnorchel Ausflug zur Insel Ringgit zu unternehmen und erkundigten uns über die Touren. Schnell stellten wir fest, dass die geführten Touren unser Budget bei weitem überschreiten und so suchten wir nach einer alternative, denn wir sind beide Low-Budget traveller aus Überzeugung. Also mieteten wir uns ein Kajak und starteten unseren eigenen Trip bei dem wir viel mehr Spaß hatten als mit jeder Tour, wir konnten zu jedem Ort fahren (auch zu dem verbotenen Ort) und soviel Zeit dort verbringen wie WIR es wollten und nicht solange wie  es der Zeitplan vorsah. Es ist wirklich ein Taucher Paradies, unter Wasser sahen wir jede menge Korallen, Fische und andere Meeresbewohner. Leider hatten wir keine Kamera dabei und es existieren keine Fotos. Nach einer Zeit wechselten wir dann den Spot und begaben uns, so vernünftig wie wir sind! :) in den verbotenen Bereich. Nach ein paar Minuten schnorcheln erstarrten wir beide, und konnten nicht glauben was wir sahen. Ungefähr zwei Meter neben uns schwamm ein 1,5m großer Hai an uns vorbei. Ein Wahnsinns Spektakel! Er glitt elegant, voller Stolz, fast schon arrogant an uns vorbei uns schenkte uns wenig Aufmerksamkeit. Unsere hatte er jedoch alle male! Später fanden wir heraus das es sich lediglich um einen Reefshark handelte und diese überwiegend harmlos sind. Aber spring mal auf deinem eigenen Schnorchel Trip ins Wasser und begegne einem Exemplar diesen Charakters. Dazu kam noch, dass ich nicht viel über Haie weiß, außer, Sie sind Fleischfresser!!! 

Auf der Suche nach weiteren Haien in unserer unmittelbaren Umgebung verlor ich Sylvia aus den Augen. Leicht panisch schwamm ich zurück zum Kajak und hielt Ausschau nach ihr. Jedoch war weit und breit keine Spur. Ich dachte natürlich direkt an den Kollegen aus der Tiefe und fuhr zur anderen Seite der Insel. Dann sah ich Sylvia endlich, sie wurde von der Strömung, die auch der Grund der Sperrung des Gebietes ist, abgetrieben und schwamm hilflos auf dem offenen Meer. Ich paddelte direkt zu Ihr und rettete Sie, danach war ich ihr Held des Tages!

Den Abend verbrachten wir dann in einer Bar am Strand bei Dinner, Bier und guter Musik.

In den nächsten Tagen spendete ich viel zeit an den anliegenden Stränden mit Sylvia und Vanessa, Vanessa ist natürlich nicht Ihr richtiger Name, sie ist Singapurerin und ist für ein Paar Tage auf der Insel um zu Tauchen. Im Gespräch stellte sich heraus, dass wir zur selben Zeit vorhaben nach Singapur zu reisen und so lud sie mich zu sich nach hause ein und will mir die Stadt zeigen. Ein Wahnsinns Deal! Also auf geht's nach Singapur!!